In der Endauswahl (= „Shortlist“) für den Deutschen Buchpreis 2018!
China, Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine christliche Aufstandsbewegung überzieht das Kaiserreich mit Terror und Zerstörung. Ein junger deutscher Missionar, der bei der Modernisierung des riesigen Reiches helfen will, reist voller Idealismus nach Nanking, um sich ein Bild von der Rebellion zu machen. Dabei gerät er zwischen die Fronten eines Krieges, in dem er am Ende alles zu verlieren droht, was ihm wichtig ist. In Hongkong, Shanghai, Peking, den Brennpunkten des Konflikts, begegnet er zerrissenen wie faszinierenden Persönlichkeiten: z.B. dem britischen Sonderbotschafter, der seine inneren Abgründe erst erkennt, als er ihnen nicht mehr entgehen kann, und einem zum Kriegsherrn berufenen chinesischen Gelehrten, der so mächtig wird, dass selbst der Kaiser ihn fürchten muss. Angeführt von einem christlichen Konvertiten, der sich für Gottes zweiten Sohn hält, errichten die Rebellen in China einen Gottesstaat, der in verstörender Weise auf die Terrorbewegungen der Jetztzeit vorausdeutet. Ein großartiger und weitblickender Roman über religiösen Fanatismus, über die Verführbarkeit und den Verlust an Orientierung in einer sich radikal verändernden Welt!
Stephan Thome, 1972 in Hessen geboren, studierte nach dem Zivildienst Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie in Berlin, Nanking, Taipeh und Tokio. Nach der Promotion war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Übersetzer an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Taipeh tätig. Seit 2011 arbeitet er als freier Schriftsteller. Außer in Deutschland unterhält Thome wechselnde Wohnsitze, zuletzt auch Lissabon und zum wiederholten Mal Taipeh. Sein Roman Grenzgang gewann 2009 den Aspekte-Literaturpreis und stand – wie auch Fliehkräfte (2012) – auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. 2015 erschien der Roman Gegenspiel als Vexierspiel zu Fliehkräfte.
