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Der Dichter und der Neonazi

Erich Fried und Michael Kühnen - eine deutsche Freundschaft

Erschienen am 23.01.2021
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608983579
Sprache: Deutsch
Umfang: 172 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 19.5 x 12.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

21. Januar 1983: Eine unwahrscheinliche Begegnung bahnt sich an. Michael Kühnen - Wortführer der Neonazi-Szene - und Erich Fried - jüdischer Dichter und glühender Antifaschist - sollten sich in einer Fernsehtalkshow begegnen. Doch kurzfristig wurde Kühnen ausgeladen. Die Überraschung war groß, als gerade Fried erklärte, dies sei ein Fehler gewesen. Es war der Beginn einer unglaublichen, ja verstörenden Freundschaft. Thomas Wagner erzählt die verblüffende Geschichte, wie aus einer unerwarteten Wendung ein über Jahre andauernder Austausch entstand. Die ungleiche Beziehung zwischen dem verurteilten Neonazi und besessenen Hitlerverehrer und dem Dichter, dessen Großmutter in Auschwitz ermordet worden war. Wagner nähert sich dabei einer der zentralen gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit an: Wie soll man umgehen mit dem Wiedererstarken des Faschismus in Deutschland, Europa und der Welt? Zudem lernen wir zu seinem 100. Geburtstag Erich Fried neu kennen: als einen Linken, der unverbrüchlich an die Möglichkeit des politischen Austauschs zwischen Links und Rechts glaubte. Als den Verfechter einer offenen Streitkultur, die auch dort nicht zurückschreckt, wo radikale, teils schwer zu ertragende Positionen aufeinandertreffen.

Autorenportrait

Thomas Wagner, geboren 1967 in Rheinberg, ist Kultursoziologe; er arbeitete in der Erwachsenenbildung und als Zeitungsredakteur. Als freier Autor schrieb er unter anderem für die 'Neue Zürcher Zeitung', die 'taz' und die 'Süddeutsche Zeitung'. Zuletzt veröffentlichte er die gesellschaftspolitischen Sachbücher 'Die Angstmacher' (2017), 'Das Netz in unserer Hand' (2017) und 'Herrschaftsfreie Institutionen' (2019).

Leseprobe

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Schlagzeile

'Frieds Freundschaft mit Michael Kühnen beweist nichts. Weder ist seine Humanität vorbildlich, noch ist seine Naivität erschreckend. Aber sein Handeln wirft Fragen auf, die immer noch aktuell sind. Sie sollten uns Mühe bereiten.' Per Leo

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